Heute hab ich mal ein Rezept von euch, dass ich (fast) 1:1 aus einem Kochbuch nachgemacht habe. Warum? Ich nehme an, die meisten von euch kennen cookingCatrin, die bekannte Foodbloggerin aus Kärnten, Markenzeichen: Dirndl und Blumenkranz im Haar. Erst im Sommer war ich bei ihr zu einem Event in der “Kuchl” in Klagenfurt eingeladen und vor kurzem bekam ich dann eine Mail. Sie hat ihr neues Buch KochGenuss herausgebracht und mir netterweise ein Exemplar* zugeschickt. Ich hab mich total gefreut, als das Päckchen endlich da war, liebevoll verpackt mit einer Schleife – und nicht nur ihr Buch war darin, sondern auch noch ein Kochlöffel, ein Apfel und ein kleiner, weihnachtlich schmeckender Gugelhupf. Dieser hat gerade mal bis zum Abend überlebt, dann hab ich ihn verputzt 🙂
Das Buch hab ich natürlich gleich durchgeblättert und euch dabei in meiner InstagramStory mitgenommen. 140 Rezepte sind darin, unterteilt in die 4 Jahreszeiten, sehr regional gehalten und mit stimmigen Fotos ihres Lebensgefährten Carletto. Besonders nett fand ich die “urigen” Namen mancher Gerichte. Ein Beispiel? “Hundsknofelsuppn” Ich lass euch kurz Zeit zum Raten, worum es sich handelt! …. …. Es ist Bärlauchsuppe! Obwohl ich selbst Österreicherin bin, habe ich manche Begriffe aber wirklich noch nie gehört. Noch immer ratlos lässt mich die “Nauscherl Murken Suppn” zurück 😛 und das obwohl ich Untertitel (Paprika-Karotten-Suppe mit pochiertem Ei), Foto und Rezept vor mir sehe. Ich hab echt keine Ahnung, welche der Zutaten als “Nauscherl” oder “Murken” bezeichnet werden kann.
Um euch noch einen kleinen Einblick zu geben, hier noch ein paar Beispiele, die mich selbst gustrig machen: Schnelle Kasnudel, saftiger Mohnkuchen, Hollerstrauben, Schwarzbeer-Nudl, Kaskrapfen, Kas Schmarrn (ich erkenne ein Muster, ihr auch?), Topfennockerl und Krenschaumsuppe.
Heute stelle ich euch aus ihrem Buch den Milchrahmstrudel mit Vanillesauce vor. Ich hab mir extra ein Rezept aus der Herbstkategorie ausgesucht, um der Saisonalität, die in Catrins Buch tongebend ist, meinen Tribut zu zollen. Im Buch steht auf der Rezeptseite des Strudels “wie bei Oma” – das kann ich leider nicht beurteilen, da ich mich nicht erinnern könnte, bei meinen Omas schonmal Milchrahmstrudel gegessen zu haben. Kann aber auch einfach nur lange her sein.
Was ich euch aber sagen kann, ist, dass ich die Zubereitung recht einfach fand. Kurz hab ich mir Sorgen gemacht, dass ich nie den kompletten Milchguss verwenden kann, ohne dass die Form übergeht. Dabei hatte ich ein Transportblech gewählt. Schon nach einem Viertel des Gusses stand die Milch bis einen Zentimeter unter den Rand. Aber siehe da, ich war mutig und goss weiter und der Stand ist nicht gestiegen – der Strudel hat wohl langsam alles in sich aufgesogen. Ich möchte euch nur raten, entweder eine Form mit einem hohen Rand zu nehmen oder in der Backofenschiene darunter ein Blech mit Backpapier einzuschieben. Die Milch blubbert nämlich im Ofen ordentlich hoch und könnte dann doch über den Rand hinaustreten.
Geändert habe ich an dem Rezept so gut wie nichts (da ich euch ja ihr Rezept vorstellen möchte), nur hab ich keinen Rum daheim, daher gabs Rumaroma und ich hab die Vanilleschoten durch Vanilleextrakt ersetzt, weil ich es daheim hab und praktisch finde.
Da ein Blech Strudel für mich alleine natürlich viel zu viel ist, hab ich den Rest in die Arbeit mitgenommen und von allen Komplimente bekommen (bei einem fremden Rezept fühlt sich das ein bisschen komisch an für mich 😉 ). Für mich als bekennendes Naschkatzerl war der Strudel wirklich sehr gut, hätte aber noch etwas mehr Süße vertragen können.
Der Milchrahmstrudel inklusive Vanillesauce lässt sich übrigens am Folgetag einfach portionsweise mit der Mikrowelle aufwärmen.
Und wenn ihr Lust habt, euch das Buch zu kaufen, könnt ihr das in Catrins Shop tun – sogar persönlich signiert. Mit dem Code whatbakesmesmile bekommt ihr es in Österreich um € 25,90 versandkostenfrei (statt € 29,90 zzgl. Versand, in Deutschland um € 25,90 zzgl. Versandkosten.
Dieses Rezept hat nur eine ganz dezente Süße, wer es also süßer mag, einfach etwas mehr Zucker nehmen.
- 2 Pckg Strudelteieg
- 5 Eier
- 90 g Staubzucker
- 400 ml Schlagobers
- 1 TL Vanilleextrakt
- 2 Pckg Vanillezucker
- etwas Butter für die Form
- 800 ml Milch
- 5 Tropfen Rumaroma
- 1 TL Vanilleextrakt
- 500 ml Milch
- 2 Pckg Vanillezucker
- 15 g Speisestärke
- 2 Eigelb
- 4 EL Marmelade zum Servieren
- Puderzucker zum Bestäuben
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für den Strudel:
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Den Backofen auf 175*C Umluft aufheizen.
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Den Puderzucker sieben. Die Eier trennen und das Eiweiß steifschlagen, dabei den Puderzucker einrieseln lassen.
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Das Schlagobers steif schlagen.
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Die Eigelbe mit dem Vanilleextrakt unter das Schlagobers heben.
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Den Eischnee in drei Portionen unter das Eigelb-Schlagobers heben.
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Ein hohes Backblech oder eine große Auflaufform ausbuttern.
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Die Strudelteigblätter in vier Portionen teilen (ich hatte 5 Blätter pro Pckg. also 2x3 Blätter und 2x2 Blätter)
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Eine Portion Teigblätter auf die Arbeitsfläche legen und mit der Creme bestreichen, einrollen und in die Form legen. Mit den anderen Teigportionen ebenso verfahren.
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Die Milch mit dem Rumaroma verquirlen und langsam und gleichmäßig über die Strudel gießen. Diese saugen die Flüssigkeit auf.
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Den Strudel circa 45 Minuten goldbraun backen, eventuell mit Alufolie bedecken, falls er vorher schon zu dunkel werden droht.
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Etwas abkühlen lassen.
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Circa 100ml der Milch beiseitestellen, den Rest mit dem Vanillezucker und dem Vanilleextrakt bei mittlerer Hitze aufkochen lassen.
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Währenddessen die Eigelbe und die Stärke in die zurückbehaltene Milch rühren.
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Wenn die Milch aufkocht, von der Platte nehmen, kurz etwas abkühlen lassen, dann die Stärkemilch unter ständigem Rühren einfließen lassen.
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Zurück auf den Herd stellen und auf schwacher Hitze ein paar Minuten köcheln lassen, bis die Sauce eindickt. Dabei immer wieder umrühren.
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Den Strudel mit Puderzucker bestäuben. Mit der Vanillesauce (am besten beide noch warm) und mit etwas Marmelade servieren.
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Viel Spaß beim Nachbacken 🙂
*kostenloses Rezensionsexemplar
Das Buch “KochGenuss” wurde mir freundlicherweise von cookingCatrin zur Verfügung gestellt. Danke dafür! Meine Meinung bleibt dadurch natürlich unangetastet.