Ich muss gestehen, dass ich immer wieder krampfhaft überlege, was ich backen soll. Damit ich Inhalte für den Blog habe. Das finde ich aber jedesmal traurig. Einerseits dauert es Ewigkeiten bis man sich dann auf etwas festlegt und es vergehen Stunden mit Heftchen durchblättern und Pinterest durchstöbern. Und andererseits will ich nicht unter Druck backen. Ich will backen, weil ich grad mega Bock auf genau diesesjenes habe, was ich zusammenrühre. Die Situation gibt es aber natürlich auch öfters: da denk ich schon die ganze Arbeitswoche nur an dieses eine Backwerk und freu mich mega darauf, es endlich zu essen. (und wehe, dann wirds nichts!!)
Diesmal hatte ich aber auf nichts Bestimmtes Lust. Es gab zwar etwas, worauf ich Guster hatte, aber das musste ich auf nächste Woche verlegen, weil da jemand Geburtstag hat und ich das da mache. Ich hatte zwar einen “Notfallbackplan” im Kopf aber irgendwie wehrte ich mich dagegen. Also stöberte ich durch meine ganzen Rezeptheftchen vom Supermarkt, in der Hoffnung auf etwas zu stoßen, das mich anmacht. Und was für ein Glück, ich hab etwas gefunden! Da lacht mich doch tatsächlich ein Kuchen an mit lauter gezuckerten Zimtnüssen drauf und einer Creme im Inneren des Germteiges. Mir tropfte gleich der Zahn! Ich hab mich vielleicht gefreut, dass ich doch noch das kleine Naschkätzchen in mir wecken konnte!
Tja und hier ist er, der Germteigkuchen mit Zimtnüssen und Puddingfüllung. In der Ursprungsversion hat er Vanillepudding im Inneren, ich war aber waaahnsinnig experimentierfreudig *Ironie* und hab ihn gegen Haselnusspudding ausgetauscht, um das Ganze nussiger zu machen. Ihr könnt aber natürlich auch Vanillepudding nehmen. Und bitte lernt aus meinen Fehlern: Lasst den Kuchen eine Stunde oder so abkühlen, bevor ihr ihn anschneidet und esst, dann hat sich alles ein bisserl gefestigt. Für die Fotos hab ich ihn noch sehr frisch und warm aufgeschnitten und das war alles ein bisserl instabil und glitschig. Später am Tag wars dann schon was ganz anderes. Dann hab ich auch nochmal schnell Fotos von einem einzelnen Stück gemacht. Der Kuchen schmeckt lecker und vor allem die Zimtnüsse liebe ich daran. Kein Bissen ohne Nüsschen 😉 Und durch den Pudding bleibt der Hefekuchen länger gut und wird nicht so trocken wie Hefeteig normalerweise.
- 100 ml Milch
- 21 g Germ frisch
- 70 g Zucker
- 1 Ei zimmerwarm
- 100 g Butter zimmerwarm
- 300 g Mehl
- 1 Pckg Puddingpulver nach Wahl
- 500 ml Milch
- 2-3 EL Zucker laut Packung
- 300 g gemischte Nüsse
- 60 g Butter
- 80 g Zucker
- 1 TL Zimt
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Die Milch erwärmen (nur lau), Germ hineinbröseln und mit einer kleinen Gabel verrühren, bis er aufgelöst ist.
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In die Rührschüssel der Küchenmaschine Mehl, Zucker, das Ei, die Butter und die Germmilch geben und mit dem Knethaken eine Minute zu einem glatten Teig verrühren lassen. Der Teig ist sehr weich.
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Zugedeckt an einem warmen Ort mindestens eine Stunde gehen lassen.
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In der Zwischenzeit den Pudding nach Packungsanweisung mit der Milch zubereiten. Frischhaltefolie direkt auf den Pudding drücken, damit sich keine Haut bildet und auskühlen lassen.
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Einen Bogen Backpapier auf die Arbeitsfläche legen und gut bemehlen. Den Teig zu einer Kugel formen, auf das Backpapier geben und mithilfe von Mehl fast auf Backpapiergröße ausrollen. Aufpassen, dass der Teig nirgends zu dünn wird, sonst reißt er später beim Rollen.
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Den abgekühlten, eventuell noch lauwarmen Pudding gleichmäßig auf dem Germteig verstreichen, dabei 2-3 cm Rand freilassen.
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Mithilfe des Backpapiers wie eine Roulade aufrollen und dann die fertige Rolle zu einer Schnecke einrollen. Für die Stabilität einen Tortenring oder den Rand einer Springform drumrumlegen.
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Nochmal eine halbe Stunde gehen lassen. Inzwischen den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen und die Zimtnüsse zubereiten.
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Die Butter in einer Pfanne zerlassen und den Zucker einrühren. Die Nüsse dazugeben, leicht anrösten und den Zimt unterrühren. Etwas abkühlen lassen.
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Die Zimtnüsse auf der Germteigschnecke verteilen und 45-55 Minuten backen, bis der Teig goldbraun ist. Danach mindestens eine Stunde auskühlen lassen, damit er sich festigen kann.
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Viel Spaß beim Nachbacken 🙂