Hier werde ich für euch nach und nach Basics aufschreiben, die ich im Laufe meiner “Backkarriere” gelernt habe, die meisten sicher auf die harte Tour 😛
Regel Nr. 1: Jeder Ofen ist anders!!! Und ja, dieser Satz benötigt 3 Rufzeichen! Meiner ist langsam wie eine Schildkröte. Bei kleinen Gebäcken merkt man es nicht so, da braucht er meist nur ein paar Minütchen länger als der Verfasser des Rezepts angibt. Aber bei großen Kuchen kann es schonmal sein, dass 30 Minuten stehen und mein Kuchen erst nach einer Stunde fertig ist. Daher Augen auf, Helmi ist da! (Kennt den noch jemand?) Aber versucht, schon durch die Ofentür zu erkennen, ob der Kuchen noch braucht, denn die meisten haben nicht gerne 5 Temperaturstürze während der Backzeit. Wenn die Zeit stimmen kann und er fertig aussieht, aufmachen und mit einem Holzstäbchen in den tiefsten Teil stechen. Wenn er sauber wieder rauskommt, ist der Kuchen fertig. Das gilt natürlich nicht für Brownies, die müssen innen noch feucht sein. Wenn er noch nicht fertig ist, aber schon perfekt braun, deckt ihn mit Alufolie ab.
2. Hefeteige mögen es am liebsten lauwarm und kuschelig. Aber auf keinen Fall heiß! Wirklich nur babylauwarm.
3. Mürbteige wollen dafür lieber eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen, bevor sie in Form gebracht und gebacken werden. Außerdem dürfen sie nicht zu lange geknetet werden, sonst wird die Butter durch die Handwärme “brandig”.
4. Eischnee verträgt nicht das kleinste Fitzelchen Fett oder Eigelb. Also beim Trennen aufpassen, immer nur ein Eiweiß in eine Tasse geben, und wenn es geklappt hat, in die große Schüssel umfüllen. Es ist nämlich megaärgerlich, wenn ihr schon 6 Eiweiß in der Schüssel habt und beim 7. dann Eigelb mitflutscht und alles versaut. Die Schüssel und den Ballonschläger der Küchenmaschine am besten vorher mit Küchenrolle und etwas Essig oder Zitronensaft abwischen und eine Prise Salz zum Eiweiß geben.
Früher habe ich so oft versucht, Baiser zu machen, aber immer das Eiweiß zu wenig aufgeschlagen. Als ich dann Kakaopulver dazugab, ging die halbe Luft raus und im Backrohr wurden es dann zähe, klebrige Fladen. Ich hätte fast aufgegeben, aber dann habe ich Baiser “studiert” und jetzt klappt es jedes Mal! Bald zeige ich euch das Rezept.
5. Es hilft wirklich, wenn ihr zuerst alle Zutaten abwiegt und in Schüsselchen bereit stellt. Blöd fürs Geschirrspülen, aber so kommt ihr dann nicht so sehr ins Trudeln. Langsam trainier sogar ich mir das an 😀 Blöd nur, wenn man dann ein Schüsselchen nicht mitverarbeitet… ist mir auch schon passiert; da gab es dann halt keine Raspelschokolade im Teig 😛
6. Das Rezept einmal vorher komplett durchlesen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man bereits 5 Zutaten zusammengewürfelt hat und dann merkt, dass der Teig ruhen muss und ihr aber keine Zeit dafür habt.
7. Habt ihr wirklich alle Zutaten verarbeitet? Ich hatte eine Phase, da habe ich dreimal hintereinander das Backpulver vergessen! Dann hab ich auf die bereits gefüllten Muffinförmchen jeweils eine Prise gestreut und kurz umgerührt… nicht gerade optimal.
8. Biskuit mache ich gerne mit ganzen Eiern – ich schlage also nicht Eiweiß und Eigelb getrennt schaumig. Dann müsst ihr aber wirklich lange auf hoher Stufe schlagen – bis zu 10 Minuten! Das Mehl dann sieben und sanft mit dem Teigschaber unterheben, um die Luft nicht rauszuschlagen.
9. Schokolade schmelzt ihr am besten über dem Wasserbad. Nehmt dafür eine Glas- oder Metallschüssel und stellt sie auf einen Topf, in dem ein paar Zentimeter Wasser sind. Die Schüssel soll das Wasser nicht berühren und das Wasser soll nicht kochen. Immer wieder umrühren und aufpassen, dass kein Wasser in die Schokolade kommt, sonst wird sie nicht geschmeidig.
10. Oft müssen Zutaten wie Butter und Eier zimmerwarm sein, um gut schaumig geschlagen zu werden. Butter schneide ich dafür 1-2 Stunden vorher klein in eine Schüssel. Leider bin ich eine totale Chaotin und komme meist zu spät drauf. Meine Tricks für schnelles aufwärmen: Schüssel mit klein geschnittener Butter auf den Heizkörper stellen und einschalten: Wird noch besser als bei Zimmertemperatur und viel schneller. Die Mikrowelle kann ich euch nicht empfehlen, es wird nicht gleichmäßig und ehe ihr euchs verseht, ist sie geschmolzen. Eier lege ich in eine Schüssel mit warmem Wasser. Früher habe ich sie wie eine Glucke an meinen Körper gepresst 😀